Tomorrow: nachhaltige Bank im Porträt

Das deutsche Fintech TOMORROW * wurde im Jahr 2018 gegründet und ist damit eines der jüngeren Finanzunternehmen im nachhaltigen Bereich. Die noch fehlende Banklizenz gleicht es durch Zusammenarbeit mit der Berliner Solarisbank aus. Tomorrow wirbt mit einer klaren ökologischen Ausrichtung und verspricht die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Kunden bis hin zu seiner völligen Kompensation. Was es damit auf sich hat, haben wir untersucht.

 

Tomorrow – Entstehung und Zielsetzung 

Das Fintech Tomorrow wurde 2018 von Inas Nureldin, Jakob Berndt und Michael Schweikart als ein „social business“ gegründet. Das in Hamburg ansässige Unternehmen hat derzeit 90 Mitarbeiter und über 90 000 Kunden. Da es über keine eigene Banklizenz verfügt, arbeitet es mit der Berliner Solarisbank zusammen. Diese ist selbst ein relativ junges Kreditinstitut (2015 gegründet), zu dessen Geschäftsmodell es gehört, kleinere innovative Finanzdienstleister bei ihren Operationen zu unterstützen. Tomorrow * betreibt somit letztlich nur die zugehörige App und bietet Konten mit besonderen Funktionen an.

Vollständige CO2-Kompensation durch ein grünes Konto?

Dazu gehört die für Fintechs standardmäßige digitale Dimension und die Konzentration auf mobiles Banking per Smartphone-App. Seinen unique selling point sieht das Unternehmen jedoch in seiner ökologischen Ausrichtung. Tomorrow wirbt damit, das erste komplett CO2-freie Konto auf den Markt gebracht zu haben. Auch werden mit Kundengeldern nachhaltige weltweit Projekte unterstützt. 

Allerdings wurde das Fintech im Sommer 2021 von der Verbraucherzentrale für irreführende Werbung abgemahnt: aufgrund unterschiedlicher Lebensstile der Kunden mache es sich das Unternehmen zu leicht, eine vollständige CO2-Kompensation zu versprechen, finden die Verbraucherschützer. Tomorrow hat seinen Webauftritt bereits entsprechend angepasst. 

Tomorrow bietet drei Kontoversionen * an: „Now“, „Change“ und „Zero“. Nur die Zero-Variante, die für 15 Euro monatliche Kontoführungsgebühren zu haben ist, ist für den Kunden komplett CO2-frei. Dafür sind in diesem Modell auch zahlreiche andere Vorteile enthalten, z.B. kostenlose Abhebungen in unbegrenzter Anzahl. Die Versionen „Now“ und „Change“ für 3 Euro bzw. 7 Euro im Monat bieten herkömmliches mobiles Banking an, wobei die teurere Variante mehr Funktionen bietet, etwa Partnerkonten und 5 kostenlose Abhebungen im Monat.  

Hier geht es zu den Kontomodellen von Tomorrow > *

Jeder Karteneinsatz schützt den Regenwald

Bei allen drei Konten aber wird Tomorrow seinem grünen Anspruch dadurch gerecht, dass jeder mit der Tomorrow-Karte bezahlte Euro einen m2 Regenwald schützt. Dazu fließen 0,13% aller Kartentransaktionen an die Regenwaldprojekte von ClimatePartner. Für jeden Euro, den dieses Projekt von Tomorrow erhält, können 780 m2 südamerikanischen Regenwaldes geschützt werden. Als besonderes Feature bietet Tomorrow die Möglichkeit, den eigenen Klimaschutzbeitrag am Smartphone nachzuvollziehen. 

Derzeit (Stand: November 2021) plant Tomorrow * mit einer frischen Finanzspritze von 14 Mio. Euro die Auflage eines nachhaltigen Investmentfonds, der ausschließlich in geprüft ethisch, sozial und ökologisch operierende Unternehmen investiert.